Ehrenamtliche retten Leben
Das DRK bildet eine tolle Gemeinschaft. Dorstener Zeitung berichtet über das Ehrenamt beim DRK in Kirchhellen
KIRCHHELLEN Die DRK-Sanitäter opfern regelmäßig ihre Freizeit, um anderen Menschen zu helfen. Auch von blutigen Wunden lassen sie sich nicht abschrecken. Über eine Sache freuen sie sich aber immer besonders.
Seinen ersten Einsatz als Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes in Kirchhellen wird Daniel Buschfort so schnell nicht vergessen. Es war das Bundesligaspiel Schalke gegen Nürnberg, und Buschfort war „heiß und total motiviert“. „Meine Jacke war eigentlich auch zu groß, ich war nämlich erst wenige Wochen dabei und hatte nur eine Grundausstattung.“ Das alles war ihm aber egal, denn als sein Chef anrief, musste er nicht lange überlegen. „Ich wollte unbedingt mitkommen. Die Eintrittskarte habe ich immer noch.“
Zum Glück war dieser Dienst in einem ruhigeren Bereich, Block D1, um genau zu sein, und Buschfort hatte einen relativ entspannten Einsatz. Faszinierend war es trotzdem und er konnte sich gut mit anderen Helfern aus anderen Ortsverbänden des DRK austauschen.
Das alles war 2006 und seitdem sind fast zwölf Jahre vergangen. Jahre, in denen Buschfort viele Erfahrungen sammeln konnte, schöne, aber auch harte. Inzwischen ist er seit gut drei Jahren Rotkreuzleiter und selbst für die jungen Kollegen zuständig.
Zu diesen gehört Lars Mölling, der aber auch schon seit fast zwei Jahren dabei ist. Seit einem Jahr ist der 19-Jährige ehrenamtliche Sanitäter, jetzt beginnt er eine Ausbildung zum Rettungssanitäter.
Schon immer hat Mölling sich für Medizin und fürs Helfen interessiert, an der Schule war er auch im Sanitätsdienst. Durch eine Lehrerin und einen Mitschüler, die beim DRK halfen, kam er aus der Bottroper Stadtmitte schließlich nach Kirchhellen. Einen Schritt, den er nicht bereut. „Mir gefällt es super hier. Wir sind eine tolle Gemeinschaft und man kann immer kommen, auch wenn man Probleme hat. Immer ist jemand zum Reden da.“
Genau das hat auch Daniel Buschfort überzeugt. Er kam über den Ersatzdienst zum DRK. Den absolvierte er, anstatt zur Bundeswehr zu gehen. „Direkt beim ersten Mal als ich hier war, war ich überzeugt. Ich war damals mit meinem Vater hier und auf dem Rückweg habe ich zu ihm gesagt: ‚Papa, das ist es.‘ Ich war einfach vom ersten Moment an überzeugt.“ Weil er nicht zur Bundeswehr musste, konnte er sofort einen Festvertrag bei seinem Arbeitgeber unterschreiben.
Balance finden
Leicht ist es nicht immer, die Balance zwischen der Arbeit und seinem Ehrenamt zu finden. „Eigentlich mache ich es nur in meiner Freizeit“, erzählt Buschfort. Eigentlich. Ab und an nehme er sich aber auch frei, wenn zum Beispiel das Brezelfest oder andere Festlichkeiten anstehen. In „harten Wochen“ verbringt er durch Vorstandssitzungen auch mal gut 20 Stunden in der Woche mit dem DRK. „Das Ehrenamt nehme ich auch mit nach Hause.“
Sein Kollege Mölling ist nicht im Vorstand, deshalb hat er auch nicht ganz so viele Zeitprobleme. Trotzdem weiß auch er, dass es nicht immer leicht zu managen ist. „Es ist schwierig, aber machbar. Man muss es nur wollen.“ So überstehe man auch die harten Einsätze. „Einmal stand ich in der Nordkurve auf Schalke als Ersthelfer, da gab es direkt drei richtig schlimme Einsätze. Einer war ein offener Handgelenksbruch, da war ich dann auch später total blutig.“ Aber auch wenn die Einsätze im Fußballstadion zum Alltag gehören, so häufig sind diese „heftigen Einsätze“ zum Glück nicht.
Text und Foto: Dorstener Zeitung, Frau Nina Louwen